Eltern kennen das: Der Nachwuchs starrt wie gebannt auf einen kleinen Hund am Straßenrand und scheint um sich herum nichts mehr wahrzunehmen. Das Kind hört nicht mehr – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Kinder im Alter bis zu sieben Jahren konzentrieren sich ausschließlich auf das, was sie gerade am meisten interessiert. Alles andere wird ausgeblendet.
Kinder hören anders als Erwachsene. „Ihr Hörvermögen ist zwar mit sechs Jahren vollständig ausgebildet“, sagt Axel Bietz, Geschäftsführer in Hettstedt. Doch sie nehmen die Dinge anders wahr als Jugendliche und Erwachsene. Oftmals können sie wichtige von unwichtigen Dingen um sich herum nicht unterscheiden.
„Wenn sie beispielsweise Musik hören, kann es sogar sein, dass sie ein laut hupendes Auto schlicht nicht wahrnehmen“, erklärt Bietz. Aus diesem Grund sollten Eltern kleineren Kindern auch verdeutlichen, warum es wichtig ist, im Straßenverkehr beispielsweise keine Kopfhörer zu tragen.
Zudem können Mädchen und Jungen im Alter von bis zu sieben Jahren kaum lokalisieren, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. „Auch wenn sie ein Klingeln oder Hupen hören, heißt das nicht, dass sie wissen, woher der Ton stammt“, sagt der Akustiker. In diesem Alter verlassen sich die meisten Kinder auf das, was sie sehen.
Erst mit acht Jahren – also in der zweiten oder dritten Grundschulklasse – können sie Töne verorten. „Wenn ein Kind in diesem Alter noch Probleme hat, Geräusche einer Richtung zuzuordnen, zögern sie nicht, zu uns zu einem Hörtest zu kommen“, rät Bietz. Dieser ist kostenfrei und tut nicht weh. Zudem bringt er Sicherheit, auch was das schulische Lernen angeht. „Wer nicht gut hört, kann auch dem Unterricht nicht gut folgen“, weiß der Experte. Je früher eine Hörminderung festgestellt wird, desto schneller kann ein Hörakustiker helfen.
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